Superman im Sezessionskrieg

DC Comics

Titel: Superman: A Nation Divided

Autor/Zeichner: Roger Stern/Eduardo Barreto

Erschienen: 1998 (One-Shot), Paperback 2018/2024 (Elseworlds: Superman Vol. 1)


Was wäre, wenn Superman 1843 auf der Erde gelandet wäre und im US-Bürgerkrieg mitgekämpft hätte? Also genauer gesagt: auf der Seite der Unionsstaaten! Den Guten! Gegen Sklaverei! (Zum Glück!) Dann wäre dieser Krieg genauso ausgegangen. Nur eben viel schneller. Und er hätte Präsident Abraham Lincoln vor dem Attentat gerettet. Aber abgesehen davon ziemlich unnötig? Nicht ganz.

Superman heißt hier Atticus Kent, ist ein einfacher Soldat. Im Mai 1863, im zweiten Kriegsjahr, wird er von einer Kanonenkugel getroffen, bleibt zum allgemeinen Erstaunen unverwundet, wirft das Ding zurück zu den Konförderierten und befördert die Kanone in den Mississippi. Traditionsgemäß beweist er noch, dass er stärker ist als eine Lokomotive, entdeckt weitere Superkräfte wie Hitzeblick und Fliegerei, trifft Lincoln, legt sich ein Kostüm mit Cape und Diamantenlogo zu, in das der Designer sehr bemüht „USA“ hineingequetscht hat. Ein paar Monate später ist der Sezessionskrieg zu Ende.

Superman kämpft für Ureinwohner

Doch nach dem vereitelten Attentat auf Lincoln erfährt unser Held, dass seine Mutter im Sterben liegt, er kehrt heim und sein Vater erzählt ihm, dass dieser aus einem Ei aus dem All stammt. Jor-El erscheint als Hologramm und erklärt, was er sich dabei gedacht hat, als er sein Kind zur Erde schickte: Er soll die amerikanischen Ureinwohner befreien! Überraschung! Plot twist! Supermans Arbeit hat gerade erst begonnen. Also baut er sich aus der Raumkapsel von Krypton ein Pferd, legt das Kostüm ab und einen Cowboyhut an und beginnt seine neue Mission. Leider erfahren wir nicht, wie es weitergeht, denn hier hört die Story einfach auf – dabei wird es erst hier interessant …

Zeichner Eduardo Barreto (Speeding Bullets, Scar of the Bat) liefert erneut eine solide, wenn auch sehr brave Arbeit ab, besonders stolz scheint er auf eine Massenszene zu sein, die er dann auch unterzeichnet, am coolsten bleibt aber die Splash Page, in der Kent nach ältester Superman-Manier die Kanone über den Kopf hebt (eine Variation des Covers). Der Rest bleibt leider etwas bieder. Zurück bleibt das Gefühl, dass man lieber eine andere Story gelesen hätte.

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