Super Sieben gegen eine Horde Aliens

DC Comics

Titel: The Super Seven

Autor/Zeichner: Karl Kesel/Brock L. Hor, Greg S. Luzniak

Erschienen: 1994 (The Adventures of Superman Annual #6/Superboy Annual #1)


Die Welt wird mal wieder von einer Horde Aliens überfallen, diesmal den Malazza-Rem, die der Einfachfachheit halber einfach „the Horde“ genannt werden. Die Justice League wehrt sich, doch die Aliens haben eine besonders fiese Strategie: Jedes Mal, wenn sich ein Superheld blicken lässt, bringen sie 1000 Menschen um, jedes Mal, wenn einer die Faust hebt, sterben 5000 mehr. So sterben in Coast City sieben Millionen. Auch Helden gehen drauf oder ziehen sich in den Untergrund zurück.

Ein Jahrzehnt später holen die Rebellen Jimmy Olsen und Lana Lang Superman wieder zurück, der undercover im Knast hockt, und der trommelt die alte Justice League wieder zusammen, die sich von nun an Super Seven nennt, inklusive Wonder Woman, Batman, Green Lantern, Flash, Superboy und Lex Luthor/Metallo alias Metallex …

Das Konzept erinnert stark an die Story von Zack Snyders Justice-League-Film. Hier wie dort verbringen wir die Hälfte der Zeit mit Exposition und Rekrutierung. Manche brauchen Überzeugungsarbeit, andere wie Superboy dürfen zunächst nicht mitmachen, obwohl man jeden gebrauchen kann. Dann erst stürzt man sich in den Kampf, der die zweite Hälfte einnimmt, aber irgendwie plan- wie rücksichtslos verläuft.

Schwache Story, dämliche Dialoge

Superman scheint sich nur für die Befreiung von Lois Lane zu interessieren, der Oberschurke wird auf die Helden aufmerksam und will dafür Metropolis zerstören, ist aber so nett, bis Sonnenaufgang damit zu warten, sodass genug Zeit bleibt, das zu verhindern. Batman nimmt im Endkampf nicht nur ein paar Aliens mit den Tod, wenn er ein Raumschiff hochgehen lässt, denn durch den Absturz sterben auch 31.000 unschuldige Menschen – aber besser als über zwei Millionen, die man dafür retten kann, findet der Erzähler mit einer bemerkenswerten Selbstverständlichkeit.

Und wenn man denkt, es kann nicht mehr dümmer werden, entlarvt sich Lana als Verräterin, weil sie Superman nicht genug Aufmersamkeit bekommen hat, was aber am Anfang des zweiten Teils noch ganz anders wirkte. Metallex stirbt und lebt plötzlich wieder, ohne sich auch nur die Mühe zu machen, das halbwegs zu begründen. Am schlimmsten aber sind die platten Dialoge voller abgedroschener Sprüche wie „I was born ready!“ Selbst Batman sagt so unnötiges Zeug wie „Hit hard!“, was Superboy kommentiert mit „Like I don’t know that!“

Comics leben von Bildern, Action spricht meistens für sich und Schreiben wird meistens besser, wenn man alles Unnötige weglässt. Das Meiste käme hier auch gut ohne Sprechblasen aus. Zeichner Brock L. Hor liefert einen starken, stimmungsvollen ersten Teil ab, Greg S. Luzniak ist im zweiten Teil zu detailverliebt und triumphiert bei Posen, versagt aber häufig bei Gesichtern. Und so beleidigt dieser Schmarrn nicht nur unsere Intelligenz sondern oft leider auch das Auge. Kurios: Am zweiten Teil waren insgesamt neun Tuscher beteiligt. Produktiver wäre es gewesen, auch dem Autor unter die Arme zu greifen.

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