Batman und der Idiot von Rio

DC Comics

Titel: The Idiot Root

Autor/Zeichner: Peter Milligan/Norm Breyfogle, Jim Aparo

Erschienen: 1991 (Batman #472, Detective Comics #639, Batman #473, Detective Comics #640), Paperback 2020 (Batman: The Caped Crusader Vol. 5)


Schon wieder Herzen! Zuerst kochte sie Cornelius Stirk, dann machte Abattoir Jagd auf sie, nun reist eine gewisse Queen of Hearts nach Rio de Janeiro, um dort Herzen zu sammeln, allerdings nicht auf die romantische Art. Nein, sie reißt sie den Leuten aus dem lebendigem Leib, erfreut sich an ihrem Zucken und steckt sie in kleine Wiegen. Ziemlich krank? Stimmt, daher reist Batman hinterher, um sie aufzuhalten.

Seltsam ist, dass die Schurkin, die sich anscheinend – wie so viele – von Alice im Wunderland hat inspirieren lassen, so sehr an Herzen hängt, wo doch ihr Vorbild es eher mit abgetrennten Köpfen hatte. Aber dazu kommen wir noch. Denn in den Straßen Rio wird auch eine neue Droge verkauft, die Menschen (vor allem Kinder) zu Zombies werden lässt. Gewonnen wird das Zeug aus der „Idiot Root“, einer Wurzel, die eigentlich für spirituelle Rituale dient, hier aber in konzentrierter Form missbraucht wird. Außerdem verschafft der Rausch Zugang zur „Idiot Zone“, in der ein gewisser „Idiot“ regiert, der aus dem verschmolzenen Geist vierer Geisteskranker entstanden ist. Dieser raubt anderen den Verstand, damit er sich in der wahren Welt materialisieren und weitere Köpfe leersaugen kann.

DC Comics

Nach den Herzen geht es also um Hirne. Batman halluziniert, stürzt im Dschungel ab, muss sich gegen Kinder wehren und schließlich selbst in die „Idiot Zone“ begeben, um seine Willensstärke beweisen. Es geht mitunter sehr psychedelisch zu, Köpfe explodieren buchstäblich. Und dann wird es noch schlimmer, bis sogar das Schlimmste eintrifft …

„The Idiot Root“ ist ein wilder Trip, der ziemlich abhebt, einige Male den Kurs ändert und bei dem man bis zum Schluss nicht recht weiß, woran man ist. The Idiot ist ein einfacher Kerl in Zwangsjacke und mit langen Fingernägeln, aber woher er kommt, bleibt lange offen und wird auch am Ende nicht ganz schlüssig erklärt. Im Grunde geht es hier nicht mit rechten Dingen zu. In seiner Motivation bleibt er ziemlich eindimensional: Hier geht es bloß um die Befriedigung perverser Lüste, also um Macht und Ego. Batman tut sich schwer mit ihm, da dieser ein übernatürliches Wesen ist. Er kann ihn nur schlagen, indem er ihn mit seiner Schwachstelle konfrontiert.

Da hier zwei Zeichner sich die Arbeit teilen, kann man gut Norm Breyfogle mit Jim Aparo vergleichen und dabei feststellen, wer der überlegenere ist. Kleiner Tipp: Es ist nicht Jim.

>> Batman 1990-1999


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