Deutscher Titel: Poison Ivy – Der Orden des grünen Ritters
Autorin/Zeichner: G. Willow Wilson/Marcio Takara
Erschienen: 2024-2025 (Poison Ivy #25-30), Hardcover/Paperback 2025; dt. Panini 2025
„Not every obstacle is a punishment. Sometimes, it’s an opportunity in disguise.“
Nach ihrem Kampf mit Jason Woodrue alias Floronic Man (siehe Origin of Species) will Pamela Isley in ihrer Sumpf-WG mit Killer Croc, Janet und Harley aufräumen und zur Ruhe kommen, doch dann taucht aus dem Slaughter Swamp plötzlich eine verlorene Kleinstadt auf und in Gotham treibt eine Gruppe von Ökoterroristen, der Order of the Green Knight, ihr Unwesen mit Bomben. Sie behaupten, Poison Ivy sei ihre Anführerin, aber davon weiß diese nichts – was natürlich zu einer Konfrontation mit Batman führt …
Der Dunkle Ritter erweist sich aber seltsamerweise als nachsichtig und überlässt es Pamela, das Problem zu lösen, statt sich selbst darum zu kümmern. Leider kommt es auch nicht zur Kooperation, denn diese Serie heißt nun mal Poison Ivy und Batman darf hier immer nur Cameos haben. Pamela wird von der Polizei gejagt, während sie ihre Unschuld beweisen muss.
Das Grün im Kampf mit dem Grau
Später stellt sich heraus, das eine alte Liebschaft, Bella Garten (alias The Gardener) die Bande anführt und sich als erste Jüngerin ausgibt. Pamela trifft dann noch auf riesige Naturwesen wie die Bog Venus und Xylon, einen Vertreter des „Grey“, also der Sphäre der Pilze, den sie mit ihren Lamia-Sporen geweckt hat. Das „Grey“ befindet sich seit Beginn des Lebens in einem Kampf mit dem „Green“, der Pflanzenwelt. (Obwohl Pilze und Pflanzen eigentlich in Symbiose leben.) Nun soll Poison Ivy zwischen den beiden vermitteln. Janet wiederum wird vom Parliament of Trees beauftragt, Ivy zu verraten.
Da bahnt sich also einiges an, was genug Erzählstoff für mindestens zwei Folgebände bergen dürfte. Wer hätte je gedacht, dass die Batman-Schurkin das Potenzial hat, um 40 (und mehr) Hefte zu füllen? Tatsächlich gelingt es der Autorin G. Willow Wilson geradezu spielerisch. Auch im fünften Band verfolgt man das mal soapige, mal metaphysische Spektakel gerne mit. Die naive Nebenfigur „Janet-from-HR“ beweist, dass Normalos nicht langweilig sein müssen, und steigt sogar mit Killer Croc ins Bett, was man dem missverstandenen Monster gönnt.
Eine der besten Serien
Außerdem bleibt die Serie relevant, wenn sie gerade in Trump-Zeiten daran erinnert, dass die Umwelt ganz und gar nicht okay ist – und Gewalt keine Lösung.
In Ausgabe 25 dürfen zur Abwechslung auch andere Autorinnen und Zeichner ran, um die Saat der neuen Erzählstränge auszustreuen. Ansonsten labt man sich aber an Marcio Takaras Panels, der Pamelas Welt einen lakonischen Esprit verleiht. Jessica Fongs fantastisch-entrückte Cover veredeln das Gesamtpaket. Und an dieser Stelle ist auch das einfallsreiche Lettering von Hassan Ostmane-Elhaou zu loben, wenn etwa mit übergreifenden Ranken in Sprechblasen angedeutet wird, wie Ivy von anderen Besitz ergreift – toll gemacht!
Wir bleiben also gerne dran und harren der Dinge, die da noch kommen. Poison Ivy bleibt eine der besten fortlaufenden Serien des Batman-Universums.
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