Deutscher Titel: Batman: Ferne Welten
Autor/Zeichner: Jason Aaron/Doug Mahnke
Erschienen: 2023 (Miniserie #1-6), Paperback 2025; dt. Panini 2025
Ein Jahr nach seinem Start als Batman trifft er zum ersten Mal in Gotham auf ein Alien und wird von diesem fast umgebracht. Daraufhin kauft er sich ein Raumschiff und reist in die Millionen Lichtjahre entfernte Slag-Galaxie, um sich fortzubilden im Kampf gegen außerirdische Bedrohungen. Sofort wird er von Sklavenhändlern gefangen genommen und zu schwerer und gefährlicher Arbeit gezwungen. Mit der Hilfe der weiblichen Ione und einem Kampfroboter lernt er, sich durchzuschlagen. Umgeben von Tod muss er dem Drang widerstehen, nicht selbst zum Mörder zu werden.
Das geht einfacher und schneller als gedacht. Doch als die Schurken besiegt sind (und noch ein paar Hefte zu füllen), will Batman noch mehr: Er führt einen Sklavenaufstand gegen die Blakksun Mining Company an, die Zivilisationen in der ganzen Galaxis ausbeutet – damit macht er sich große Feinde.
Batman ist kein Weltraumkrieger
Batman im All – das gab es schon oft (vor allem im Silver Age) und für mich hat es nie funktioniert. Batman mag als Figur flexibel sein und mit allem zurechtkommen, doch was den Charakter ausmacht, ist seine Beschränktheit: Er ist trotz allem nur ein Mensch, der eine Stadt beschützt. Hin und wieder reist er mal um die Welt, um mit Ra’s al Ghul zu fechten, aber das war’s auch schon. Dass er für eine Fortbildung ebendiese Stadt zurücklässt und sich unnötig so vielen unbekannten Gefahren aussetzt, ist unglaubwürdig. Und auch Batman fragt sich zwischendrin immer wieder mal, was er hier eigentlich tut. Das alles ist zu groß für ihn. Er ist kein Weltraumkrieger.
Richtig ärgerlich wird es, wenn Batman – schon wieder! (siehe Failsafe) – ohne Raumanzug ins Vakuum gestoßen wird und überlebt. Auch wenn das ein Superheldencomic ist, auch wenn es sich um Science Fiction handelt, müssen bestimmte Regeln gelten, und dass gerade das immer wieder passiert, ist schierer Unsinn. Im All würde ein menschlicher Körper anfangen zu kochen, Augen und Lunge würden explodieren und man würde am eigenen Blut ertrinken, noch bevor man erstickt oder erfriert, wie es der MDR erklärt. Außerdem wird der Körper tödlicher Strahlung ausgesetzt. Aber hier treibt Batman sekunden-, wenn nicht gar minutenlang durchs All, ohne einen Schaden davonzutragen. Ihn schützt weder ein Kraftfeld noch Magie, Autor Jason Aaron gibt sich nicht mal die Mühe, das irgendwie pseudowissenschaftlich zu begründen.
Ansonsten geht es sehr actionreich zu, wir sehen Batman viel kämpfen. Doch einige Szenen, die man gerne gesehen hätte (wie etwa der Kampf gegen einen Wolf), werden durch Zeitsprünge ausgespart und bloß nacherzählt. Vielleicht wäre die Klopperei sonst auch zu ermüdend geworden, vielleicht spart sich der Autor aber auch die Mühe, kluge Lösungen für schwierige Situationen zu finden. Er vertraut darauf, dass wir auf Batman vertrauen. Batman kann alles, also muss man nicht immer zeigen, wie er all das schafft.
Batman: Off-World habe ich nur gelesen, weil ich es gesponsert bekommen habe, und auch wegen der Zeichnungen von Altmeister Doug Mahnke. Es ist ein buntes, kurzweiliges Spektakel mit flottem Tempo und interessant designten Figuren, besonders das Zwillings-Schurken-Paar ist gelungen. Wer Marvels Guardians of the Galaxy mag, könnte auch hieran Gefallen finden. Aber lange im Gedächtnis bleiben wird es nicht. Lassen wir Batman lieber auf der Erde.
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