Titel: Elseworld’s Finest: Supergirl & Batgirl
Autorin/Zeichner: Barbara Kesel/Matt Haley
Erschienen: 1998 (One-shot), Paperback 2016 (Elseworlds: Justice League Vol. 1)
Der Joker entführt Lex Luthor. Batgirl (Barbara Gordon)greift ein, Supergirl will helfen – doch sie ist in Gotham nicht willkommen, denn die Stadt ist ein Sperrgebiet für alle Superwesen. Außerdem ist der Joker superstark, da vollgepumpt mit Venom. Supergirl will sich aber nicht abhalten lassen, denn sie hat eine Schwäche für Lex (der als Wohltäter gilt) – so wie der Joker für Batgirl …
Wir befinden uns in einer Elseworld ohne Superman und Batman. Bruce Wayne ist nur Batgirls Sponsor, deren Eltern anstelle von seinen ermordet worden sind und Barbara bei sich aufgenommen haben. Wonder Woman führt die Justice Society an, die sich zur Hälfte aus Frauen zusammensetzt. Batgirl beherrscht Gotham mit ihrem Oracle-Überwachungssystem. Die Haupt-Heldinnen können sich zunächst nicht ausstehen, verbünden sich aber wider Willen – auch ganz ohne den obligatorischen Kampf vorab (wenn man von Batgirls kleinem Kanonenangriff absieht). Im Finale gibt es zwei dramatische Enthüllungen, die ich hier nicht spoilern will. Nur so viel sei verraten: Es geht mal wieder um die Frage nach Rache und Gerechtigkeit.
Dieser 64-Seiten-Comic braucht etwas zu lange, um zur Sache zu kommen und führt zu viele Charaktere ein, die später keine Rolle spielen. Diese Seiten hätte man besser in die Hauptcharaktere investiert. Trotzdem erzählt der Comic eine der besseren Elseworlds-Storys, was nicht nur dem feinen wie eleganten Strich von Zeichner Matt Haley (Batman: Batgirl, 1997) geschuldet ist. Man hätte auch gerne mehr von dieser alternativen Welt gesehen, die ohne die beiden größten Helden auskommt bzw. ihre weibliche Gegenstücke den Ton angeben. Leider war dem Experiment nur ein Teil beschert.
