Titel: Ghost of the Killer Skies/Death Flies the Haunted Sky
Autoren/Zeichner: Dennis O’Neil, Archie Goodwin/Neal Adams, Alex Toth
Erschienen: 1970/1974 (Detective Comics #404/442), Paperback 1988 (The Greatest Batman Stories Ever Told Vol. 1)
In den Batman-Anthologien finden sich zwei Kurzgeschichten, die zu den besten aller Zeiten zählen und mit Flugzeugen aus dem Ersten Weltkrieg zu tun haben.
In „Ghost of the Killer Skies“ finanziert Bruce Wayne einen Spielfilm über das einstige Fliegerass Baron Hans von Hammer. Doch beim Dreh in Spanien geht alles schief: Requisiten werden gestohlen, Filmmaterial verbrennt, Tonspuren gehen verloren und dann stürzt auch noch ein Stuntman mit einem Doppeldeckerflugzeug ab. Batman ist zufällig im Kostüm zur Stelle und sieht sofort, dass der Mann im Flug erwürgt wurde.
Hauptverdächtiger: Heinrich Franz, ein technischer Berater und angeblicher Nachkomme des Barons, der diesem wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Er sieht die Unglücke als Winke des Schicksals, den Film nicht zu beenden.
Batman vereitelt einen weiteren Sabotageakt, diesmal versuchen Einheimische, ein Flugzeug in die Luft zu jagen. Er erwischt den Kameramann Gavon. Doch der will mit dem Flugzeug nichts zu tun gehabt haben. Da wird Regisseur Anson erschossen – angeblich vom Geist von Hans von Hammer, tatsächlich aber von Heinrich Franz. Der findet es nämlich gar nicht gut, wie der geplante Film seinen Vorfahren darstellt. Eine Beleidigung sei das für den skrupellosen „Gott“, findet er. Batman verteidigt eine differenziertere Sicht auf die historische Gestalt.
Statt Batman zu erschießen, trägt der Schurke den Kampf mit ihm in der Luft aus. So viel Fairness muss selbst für einen kalten Killer sein. Zum Glück hat Batman mal bei einem Stuntpiloten gelernt, wie man die alten Maschinen aus dem Ersten Weltkrieg fliegt. Außerdem greift dann doch noch der Geist von Hans von Hammer ein, um ihm zu helfen, während Batman beschossen wird. Sein Flugzeug wird getroffen, da hilft nur noch ein waghalsiger Sprung zum Gegner. Im Nahkampf verfängt sich Heinrichs Schal im Propeller, was ihn in den Tod stürzen lässt.
Neal Adams zeichnet hier mal wieder einige beeindruckende Panels mit dramatischen Perspektiven.
(Die Story wurde u.a. nachgedruckt in Batman by Neal Adams Vol. 2 (2019) und auf Deutsch in Batman Collection – Neal Adams 2 (Panini 2009).)
Rache per Flugzeug
Die zweite Story, „Death Flies the Haunted Sky, handelt von einem Killer, der per weißem Doppeldecker daherkommt. Das erste Opfer ist der Flugzeugingenier Mason Terrell. Eine Frau namens Eve Dancer besucht ihn, um ihn zu warnen – doch da wird er durchs Fenster erschossen. Wieder Mal ist Batman zufällig am Tatort, springt aufs Flugzeug, wird abgeschüttelt und kann sich mit einem Sprung in einen Wasserturm retten.
Eve klärt ihn später auf: Ihr Vater Ben Dancer war einst ein Veteran des Koreakriegs, der sich vor einigen Jahren mit dem Flugzeug in den Tod gestürzt hat. Er hatte sich mit drei Amateurfliegern zusammengetan, um alte Flugzeuge zu restaurieren. Dann wollten die drei eine Flugshow starten, Ben war dagegen, wurde verklagt, verlor vor Gericht und beging Suizid. Nun will sich der Sohn Benjy an den Dreien rächen – per Flugzeugattacken.
Batman und Eve düsen zum Flugplatz, der bereits brennt. Dann fliegen sie zum dritten Opfer, um Benjy aufzuhalten. Wieder springt Batman aufs weiße Flugzeug und lässt es in einen Wasserturm krachen. Die letzte der gerade mal elf Seiten ist überfüllt mit Sprechblasen, die erklären, dass nicht Benjy, sondern einer der drei Partner der Täter war. Für die Zeichnungen ist da kaum noch Platz. Ich kann nicht behaupten, dass mich das besonders interessiert.
Die Story ist die einzige, die von Golden-Age-Künstler Alex Toth gezeichnet ist. Sein schlichter, mal cartoonhafter, mal fast minimalistischer Stil hebt sich stark von den sonst realistischen Zeichnungen der 70er ab (wie bei Neal Adams) und hat, bis auf eine gelungene Splash Page, keinen Raum, um zu glänzen. Dennoch gilt Toths Batman als eine Inspirationsquelle für den Stil, den David Mazzucchelli 13 Jahre später bei Batman: Year One anwandte. Ansonsten lässt einen diese Fliegergeschichte ziemlich kalt.
(Die Story wurde nachgedruckt in Batman: A Celebration of 75 Years (2014) und auf Deutsch in Batman Anthologie (Panini 2014).)

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