Batman, der Oger und der Affe

Titel: The Ogre and the Ape

Autor/Zeichner: Doug Moench/Kelley Jones

Erschienen: 1996 (Batman #535), Hardcover 2014 (Batman by Doug Moench & Kelley Jones Vol. 1)


Ein entstellter Hüne (genannt Oger) und ein Affe begehen Morde an Wissenschaftlern. Sie rächen sich für die Experimente, die diese einst an ihnen durchgeführt haben. Der Affe verabreicht ihnen ein Betäubungsmittel, der Oger bohrt ihnen eine Elektrode ins Gehirn und tötet sie mit einem Stromschlag, ohne dass sie etwas fühlen. Das ist noch human im Vergleich zu der Folter, die Oger und Affe erlebt haben.

Die Wissenschaftler wollten „perfekte Geheimagenten“ erschaffen. Um die Evolution voranzutreiben, sollte der Mensch zunächst in seinen Urzustand versetzt werden. Daher haben sie versucht, Affen und Menschen einander anzunähern. (Der tiefere Sinn erschließt sich mir nicht.) 22 Testsubjekte sind gestorben, der 23. hat überlebt – und begleicht nun offene Rechnungen. Während Batman versucht, die nächsten Opfer zu finden, geht das Morden weiter …

DC Comics

Eine ungewöhnliche Story, auch in formaler Hinsicht. Moench und Jones erzählen es in einer Einzelausgabe, die aber 38 statt der üblichen 22 Seiten umfasst. Außerdem ist die Geschichte eingeteilt in 16 kurze Kapitel. Ansonsten darf sich Jones nach bewährter Horrormanier hier austoben.

Das Finale enttäuscht: Das letzte Opfer wehrt sich, schießt auf den Affen, Batman hält Oger mit dem Verweis auf die Justiz auf – und lässt ihn gehen. Einen mehrfachen Mörder. Höchst inkonsequent. Dafür aber reißt es die Pointe raus: Nicht der Oger ist unmenschlich, sondern der gewissenlose Wissenschaftler. Der Drang nach Perfektionierung lässt die Menschlichkeit auf der Streke. Am Ende sehen wir eine weinende Oracle (Barbara Gordon), die über ihrer Enhüllung weint, was Menschen einander antun …

>> Batman 1990-1999


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