Was bisher geschah:
ACHTUNG: SPOILER!!!
Eine Rückblende! Wir erfahren, was Sofia Falcone nach Arkham gebracht und was es mit dem „Hangman-Killer“ auf sich hat. Man konnte es sich bereits denken: Hinter beidem steckt der Vater, der mittlerweile vom Riddler erschossene Carmine Falcone (Mark Strong spielt die Rolle anstelle von John Turturro). Der hat einige Frauen, die in seinem Club gearbeitet haben, erhängt und es nach Suizid aussehen lassen. Dasselbe hat er bereits seiner Frau angetan – und Sofia musste die Leiche als Kind finden.
Jahre später wird Sofia von der Reporterin Summer Gleason auf die Spur gebracht, doch als sie ihren Vater zur Rede stellt, wird auch Summer ermordet und Sofia als Hauptverdächtige nach Arkham gebracht, wo sie gefoltert wird und die nächsten zehn Jahre einsitzt.
Klischeelastiges Arkham
Und hier wird es übel. Nicht nur wegen der himmelschreienden Ungerechtigkeit, die ihr vom eigenen Vater angetan wird, auch wegen der schrecklichen Zustände in der Anstalt. Alle Klischees werden bedient, von der Elektroschocktherapie bis zu schreienden und gewalttätigen Patientinnen. Es geht dort noch schlimmer zu als bei Einer flog übers Kuckucksnest (1975) – und das will was heißen. Alle Patientinnen tragen schmutzige Kleidung und ein Metallhalshand, an das die Hände gekettet sind, als wären alle gemeingefährlich. Das Essen ist maximal eklig. Aufsichtspersonal geht nicht gegen Übergriffe vor. Der behandelnde Arzt ist ein Sadist, nur sein Kollege zeigt ein Gewissen.
Solche Missstände in Psychiatrien gibt es vielleicht in Entwicklungs- oder Schwellenländern, doch ich bezweifle, dass es sie in diesem Jahrtausend in den USA gegeben hat. Man kann dagegen halten, dass Gotham City nicht in unserer Welt liegt und nach eigenen Regeln funktioniert (ebenso wie Batman), man kann viele Comics aufführen, in denen Arkham Asylum ebenfalls wie die Hölle auf Erden schien. Doch eine Serie, die sich dem Realismus verschreibt, die den Pinguin zu einem glaubhaften, dreidimensionalen Charakter werden lässt, und sich damit von der Comicvorlage abhebt, kann auch eine Psychiatrie glaubwürdiger gestalten.
Mord einer Familie
Diese Übertreibung gab es bereits auch schon im Film The Batman, dort herrschten auch die schlimmsten Zustände im Waisenhaus, in dem Edward Nashton aufwachsen musste. Und ebenso übel sah Arkham auch in Joker: Folie á Deux aus. So verfestigen sich falsche Vorstellungen von Krankenhäusern, in denen Menschen mit psychischen Problemen behandelt werden. Alles nur für billige Horroreffekte.
Wie dem auch sei: Erst hier wird Sofia zur Mörderin, kommt jedoch nach zehn Jahren frei und rächt sich, indem sie fast ihre gesamte Familie mit Abgasen vergiftet (weil nur Johnny Viti bei offenem Fenster schläft). Dass sie damit wieder ein Mädchen traumatisiert (ihre eigene Nichte), kümmert sie nicht.
Diese Folge hat mich enorm geärgert. Mit ihr ist das hohe Niveau der letzten Episode stark gesungen. Trotzdem bleibt es interessant, wie es nun weitergeht, besonders mit Oz Cobb. Von dem hat man hier nicht viel gesehen, denn er diente meist nur als Chauffeur – und Verräter …
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