Superman nach dem Weltuntergang

DC Comics

Titel: Superman: Distant Fires

Autor/Zeichner: Howard Chaykin/Gil Kane

Erschienen: 1998 (One-shot), Paperback 2018/2024 (Elseworlds: Superman Vol. 1)


Stell dir vor, die Welt geht unter und du bist der einzige Überlebende! So beginnen viele Dystopien (I Am Legend, The World, the Flesh and the Devil, Twilight Zone usw.) und natürlich kommen sie irgendwann zu dem Punkt, dass man doch nicht so allein is … In der Elseworlds-Story Distant Fires muss auch Superman diese Erfahrung machen. Die Menschheit hat sich mit einem Atomkrieg ausgelöscht, Superman hat seine Kräfte verloren, die Welt ist verstrahlt und wird bevölkert von Mutanten und Riesentieren: Ratten, Tauben, Katzen. Nachdem er seine Freunde begraben und getrauert hat, reitet Clark auf einer Riesenkatze nach Westen, um nach weiteren Überlebenden zu suchen, wo er zunächst auf Wonder Woman und dann auch andere ehemalige Superhelden trifft, wie Martian Manhunter, Flash und Captain Marvel/Shazam.

Gemeinsam bauen sie eine neue Gesellschaft und Stadt auf. Doch es gibt Ärger im Paradies: Billy Batson, ist eifersüchtig, weil Diana ihn abweist und mit Clark anbandelt. Also spaltet er sich mit anderen ab und beginnt einen Krieg gegen Superman und Co. 

Na ja. Schön gezeichnet ist es ja. Gil Kane ist schön brav und Kevin Nowlans Tusche sorgt dafür, dass es nicht zu langweilig wird. Aber die Handlung ist ziemlich dünn und spannungsarm, lange Zeit passiert nicht viel, bis auf Introspektion und der Bewältigung der Einsamkeit. Wie so oft bei Last-Man-on-Earth-Storys ist das der interessanteste Teil. Sobald Superman seine alten Buddies wiederfindet, wird zu viel geredet, manche Seite erstickt geradezu in Talking Heads, der Konflikt mit Billy Batson wirkt bemüht, der Schurke wird reduziert auf reine Eifersucht und die Eskalation nimmt nur zwei Seiten ein.

Durch zu viele Shazam-Blitze geht die Welt endgültig zugrunde (warum auch immer, früher hat ihr das nie geschadet) und obwohl Superman einen Green-Lantern-Ring hat, fällt ihm damit nichts anderes ein, als seinen einzigen Sohn ins All zu schießen. Damit schließt sich zwar ein Kreis und es beginnt ein neuer, aber warum hat er nicht zumindest versucht, sich und andere mit dem Ring zu retten? Es wäre keine viel größere Mühe gewesen. Aber es ist eben schwierig, sich eine glaubwürdige wie befriedigende Science-Fiction-Story auszudenken.

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