Autor/Zeichner: James Robinson/Paul Johnson
Erschienen: 1998 (Legends of the Dark Knight #102-104)
„There are no such things as ghosts.“
Bruce Wayne trifft sich mit sechs Unternehmern auf einem abgeschiedenen Anwesen im Schnee, um über ökologische Nachhaltigkeit zu sprechen. Manche sehen ihre Verantwortung für die Erde, andere wittern dahinter bloß das Geschäft. Doch kaum bricht die Dunkelheit herein, fällt der Strom aus und es gibt zwei Leichen. Batman greift ein, findet den Mörder, doch dann steht er vor einer gespenstartigen Gestalt, die zwar Schläge austeilt, aber sich nicht ergreifen lässt. Geister gibt es natürlich nicht. Oder etwa doch?
Spook neu interpretiert
Dieser „Spook“ ist nicht derselbe, den wir seit den 70ern als Val Kaliban kennen. Nicht nur sein Kostüm ist anders (weiß/grau statt grün), auch seine Motivation. Er verfolgt auch einen persönlichen Racheplan mit einer weit zurückreichenden Geschichte, die uns – etwas plump – in epischer Breite nachgereicht wird. Kurz: Es geht um Korruption und Macht, um Gier und Verrat, um politische Einmischung der USA in den globalen Süden. Es tut gut, dass von der ursprünglichen Figur, die eigentlich etwas albern war, nur die Grundidee übrig geblieben ist, diese sonst aber frei neu interpretiert wurde.
Die Story profitiert von ihrer kammerspielhaften Dichte und Paranoia. Alle müssen hier um ihr Leben fürchten. Batman darf nicht nur den Helden, sondern auch Detektiv spielen. Was will man mehr? Gute Zeichnungen. Die bekommt man auch. Johnsons Stil wirkt anfangs etwas sperrig, ist aber meist in einem rauen Realismus verankert, sein Batman ist schön schaurig und sein Spook ist wirklich furchterregend. Visuell ganz groß sind natürlich die Cover.
Autor James Robinson (Starman, The Golden Age), der bereits viele Legends-Hefte geschrieben hat, befand sich in den 90ern auf der Höhe seiner Schaffenskraft. Nicht alles war Gold, aber dieser Dreiteiler gehört zu den lesenswerten Batman-Geschichten.
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