Catwoman heiratet eine Mumie (fast)

DC Comics

Titel: I Married a Mummy

Autor/Zeichner: Devin Grayson/Javier Saltares

Erschienen: 1997 (Catwoman Annual #4)


Im Jahr 1997 wurden alle DC-Superhelden mit Annuals zu „Pulp Heroes“ erklärt, eine Hommage an die Groschenromane, die noch vor den ersten Comicheften Konjunktur hatten. Auf die Batman-Ausgaben bin ich schon eingegangen, nun schauen wir uns mal Catwoman an. Die verschlägt es nach Ägypten und kriegt es mit einer Mumie zu tun.

Nachdem Selina Kyle in der Zeitung liest, wie ein Archäologe auf der Suche nach einen antiken Katzenanhänger im Bubastis-Tempel ermordet wurde, bricht sie auf, um sich das Schmuckstück selbst zu schnappen. Doch kaum hat sie das Ding an sich gerissen, erwach die Mumie, der er gehört, zum Leben und hält Catwoman für seine Geliebte, Lady Baast. (Außerdem spricht die Mumie praktischerweise Englisch.) Als die Verwechslung offenkundig wird, will die Mumie die Diebin umbringen. Catwoman kommt heil davon, doch dann köpft die Mumie einen Wachmann und fortan sucht Interpol nach ihr.

Später aber überlegt es sich die Mumie wieder andes und will Catwoman beschützen und ehelichen. Ein Einheimischer erklärt ihr später die Spielregeln: Der Untote lässt sich nicht töten. Stattdessen muss man den Anhänger mit dem Ring zusammenbringen und mit Blut besudeln, um den unliebsamen Verehrer loszuwerden. Catwoman muss dafür aber erstmal Heiratsabsichten vortäuschen …

DC Comics

Auch diese Story lässt einen staunen, was genau diese mit dem „Pulp“-Konzept zu tun hat. Sie scheint weder in der klassischen Zeit der Groschenromane zu spielen noch besonders retro zu sein. Allein die Figur der auferstandenen Mumie erinnert an Boris Karloffs Filmklassiker sowie seine vielen literarischen Vorgänger. Aber im Grunde ist das Konzept zeitlos.

Die Zeichnungen schwanken in der Qualität: Einerseits gibt es viele beeindruckende Splash Panels, der Noir-Stil erinnert in besten Momenten zuweilen an Frank Miller, besonders die Mumie ist stark geraten, die Actionsequenzen sind gelungen, während andererseits Catwoman oft absurd wenig mit menschlicher Anatomie zu tun hat und Gesichter zum Teil missraten sind.

Aber der Vorteil an dem Label „Pulp“ ist, dass man die Erwartungen nicht zu hoch ansetzt. Es ist eine altmodische Story, in der es um billigen Horror, Action und Gemetzel geht, dazu harte Kerle und eine schöne, aber zwielichtige Heldin. Wenn das schon Pulp ist, dann soll es recht sein.

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