Titel: Wayne Manor: Anatomy of a Murder
Autor/Zeichner: Alan Grant/Michal Dutkiewicz
Erschienen: 1995 (Batman: Shadow of the Bat #45)
„Disturbing, strange, and very, very unusual …“, heißt es auf dem Cover. Mal sehen, was uns erwartet.
Harvey Bullock kommt nach Wayne Manor, denn Bruce Wayne hat eine Leiche im Keller. Im Weinkeller, um genau zu sein. Da liegt ein Toter aus dem 19. Jahrhundert. Mit Messer im Rücken und einem Tagebuch in der Hand. Bullock hat keine Ahnung, wer das sein könnte und es ist ihm auch ziemlich egal: Der Fall ist ewig her und es gibt mehr als genug aktuelle ungelöste Verbrechen.
Bruce Wayne erkennt die Initialen: Joshua Thomas Wayne, der Bruder seines Ururgroßvaters Solomon Zebadiah. Die beiden haben damals Wayne Manor gekauft (das damals noch nicht so hieß), um es für die Underground Railroad zu nutzen, ein Schleusernetzwerk zur Sklavenbefreiung. Dann tut er das, was er auch genauso gut allein hätte tun können: Er schnappt sich das Tagebuch von Solomon aus seiner Bibliothek und liest darin.
Maskierter Held als Vorfahre
Die Handlung spielt 1860. Ein Mann namens Charles Lindon bringt eine Gruppe geflohener Sklaven nach Wayne Manor, doch einer fehlt: Sam Barley hat kehrt gemacht, um nach Maryland zurückzukehren. Joshua Wayne zieht los, um ihn zu holen und rettet ihn vor Kopfgeldjägern. Und natürlich tut er das maskiert, mit einem Tuch vor dem Kopf, und ohne Schusswaffen, denn er lehnt es ab zu töten. So viel zum Batman-Aspekt der Story – er liegt der Familie seit Generationen im Blut.
Nachdem Joshua Sam nach Wayne Manor gebracht hat, gehen beiden Brüder wieder los, um die Kopfgeldjäger abzulenken. Joshua opfert sich und greift die Schurken an, dann verfolgen sie ihn über eine Hängebrücke, er bekommt ein Messer in den Rücken geworfen und die Brücke reißt die anderen in den Tod.
Bruce Wayne bestattet dann seinen Vorfahren beim Rest der Familie. Er macht sich klar: Er ist der Letzte in der Reihe. Eine schwere Bürde lastet auf ihm – die der Vergangenheit.
So weit, so gut. Aber was war daran jetzt so verstörend und seltsam und ungewöhnlich? Dass ein Batman-Comic ohne Batman auskommen musste. Aber trotzdem danke für die kleine Geschichtsstunde.

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