
Warner Bros.
Titel: Batman – Soul of the Dragon
Drehbuch: Jeremy Adams
Erschienen: 2021 (Direct-to-Video)
Bruce Wayne hat bekanntlich viele seiner Fähigkeiten im Fernen Osten erlernt. In Soul of the Dragon ist er nach Nanda Parbat gereist, wo er von einem Meister namens O-Sensei ausgebildet wurde. Dabei hat er Shiva, Richard Dragon, Jade, Ben Turner und Rip Jagger kennengelernt. Und natürlich war Bruce der fanatischste von allen. Während andere irgendwann aufgeben, sinnloserweise auf einen glühenden Stein einzuschlagen, prügelt Bruce sich stumpf die Knöchel blutig. Dort bewachen sie auch ein geheimnisvolles Tor, das den bösen Schlangengott Naga fernhält. O-Sensei opfert sich, um ihn zurückzudrängen.

Richard Dragon, Shiva, Ben Turner und im Hintergrund Batman: „Soul of the Dragon“. (Warner Bros.)
Jahre später kommt die Band wieder zusammen, um gegen den Oberfiesling Jeffrey Burr zu kämpfen, der seine Prostituierten nach Gebrauch (anders kann man das leider nicht nennen) Schlangen zum Fraß vorwirft und dabei zuschaut. Burr führt den Kult Kobra an und will Naga befreien, um – na klar – die Welt zu beherrschen. Dafür stiehlt er das Schwert, mit dem man das Tor öffnen kann.
Soul of the Dragon lebt vor allem von der Nostalgie. Der Animationsfilm ist eine Hommage an die Kung-Fu-Filme der 70er, dazu gibt es James-Bond-Anleihen, fernöstliche Weisheiten, Mystizismus und irgendwo dazwischen auch Batman. Und das ist schon das erste Problem. Denn es ist anders als der Titel verspricht, kein Batman-Film, sondern der Titelheld ist nur einer von einigen – und während die anderen in zivil kämpfen, fällt er mit seinem Kostüm als Fremdkörper heraus. Wahrscheinlich ist er deswegen auch nur meist als Bruce Wayne zu sehen.
Man kann aber auch nicht behaupten, dass man sich für die anderen Charaktere interessiert. Richard Dragon und Co. bleiben oberflächlich, keiner bekommt genug Raum, völlig eindimensional gerät der Schurke, der einfach nur sehr böse ist. Dazu gibt es flache, selten geistreiche Sprüche und zum Schluss gleitet die Handlung in völlige Albernheiten hinab, wenn abgetrennte Arme zu Schlangenmenschen werden und sogar Finger Schlangenform annehmen.
Ansonsten ist Soul of the Dragon mal wieder so ein DC-Animationsfilm, der genauso aussieht wie alle anderen und daher auch visuell uninteressant bleibt. Einzig nennenswert sind die Kampfszenen. Das scheint auch der einzige Reiz gewesen zu sein, diesen Film zu machen. Aber das allein reicht leider nicht, um ein erwachsenes Publikum zu begeistern (und dafür ist der Film gemacht, für Kinder ist er viel zu brutal). Das Ende bleibt offen, als könnte es noch eine Fortsetzung geben, aber nötig ist sie bestimmt nicht.

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