
DC Comics
Titel: The Hot Toys This Christmas
Autor/Zeichner: Mark Russell/Scott Koblisch
Erschienen: 2020 (Gotham Nights #22)
„A little on the nose, isn’t it? – Our research shows that subtlety is overrated.“
Weihnachten in Gotham bringt in Menschen das Beste hervor – und das Schlechteste. „It’s the time of year when we take a break from the craziness of the outside world and let the madness into our homes.“ So sieht es jedenfalls Batman und er bekommt auch allen Grund dazu. Toyman verkauft eine sprechende Puppe namens Benny, sie wird zum Besteller – und zum Mörder. Kurz vor Weihnachen wird eine vierköpfige Familie abgestochen. Dann greift Benny auch Batman an.
Obwohl die Polizei Beweise hat, dass die Puppe tödlich ist, wird seltsamerweise weder Toyman verhaftet noch die Produktion eingestellt. Man sieht lediglich Gordon an einer TV-Debatte seinen Verdacht äußern. Dabei muss er mitanhören, wie die Menschen die Gefahr, ermordet zu werden, in Kauf nehmen, um den Wunsch ihrer Kinder zu erfüllen. Damit wird der Konsumismus, der alle Jahre wieder ein neues Spielzeug zum Weihnachtsbestseller macht, auf eine absurde Spitze getrieben.

Batman wünscht frohe Weihnachten (DC Comics)
Aber wozu das alles? Toyman will mit dem Puppenmassaker Chaos stiften, um die Polizei beschäftigt zu halten und seinen Vater aus dem Knast zu befreien. Batman tut das, was die Polizei aus rätselhaftem Grund versäumt: Er hält den Toyman auf und programmiert die Puppen so um, dass sie ihn und seine Sturmtruppen angreifen. Am Ende sehen sich Vater und Sohn im Knast wieder, die ganzen Bennys verteilen Suppe an die Obdachlosen und Alfred bekommt zwei Wochen Italienurlaub geschenkt.
Trotz aller Zeitkritik findet sich vom Coronavirus bei Batman keine Spur. Andererseits könnte man die Geschichte auch als Allegorie auf die Pandemie lesen: Die Leute feiern Weihnachten auf Teufel komm raus und holen sich damit den potenziellen Tod nach Hause. Lieber lässt man Menschen sterben, als sich an dem Tag einzuschränken. Weit hergeholt? Vielleicht. Aber auch in der realen Welt gilt: Weihnachten bringt das Beste in Menschen hervor – und das Schlechteste.