Titel: Just Imagine Stan Lee’s Batman
Autor/Zeichner: Stan Lee, Michael J. Uslan/Joe Kubert
Erschienen: 2001 (One-shot), Paperback 2002 (Just Imagine Stan Lee Creating the DC Universe Vol. 1), Omnibus 2013
In den 60er Jahren hat Stan Lee so ziemlich jeden großen Marvel-Charakter miterfunden. Mit der Konkurrenz hatte er nix am Hut. Jedoch Anfang des 21. Jahrhunderts hat er doch einmal die Seiten gewechselt und für DC mit einem Team 13 One-shots geschrieben, in denen er die größten Helden einmal ganz anders dachte: Just Imagine.
Bei Batman wird Bruce Wayne zu Wayne Williams, einem jungen schwarzen Mann, der soeben seinen Vater verloren hat – einen Polizisten, im Dienst umgekommen. Jetzt, da er allein mit seiner Mutter ist, muss er sich auch noch gegen Gangster zur Wehr setzen. Als Wayne die Freundin eines Verbrechers vor dem Kugelhagel endet, dankt dieser es ihm, indem er ihm einen Raubüberfall und Mord anhängt. Wayne landet im Knast, schließt Freundschaft mit einer Fledermaus und pumpt seine Muskeln auf.
Nachdem er draußen ist, wird er zum Wrestler, um Geld zu verdienen. Zu diesem Zweck näht er sich ein Fledermauskostüm. Nein, kein stilisiertes Batman-Kostüm, sondern so wie eine Fledermaus wirklich aussieht. Trotz fehlender Erfahrung im Ring macht er als Batman alle Gegner platt und wird reich und berühmt. Inklusive Haus in Hollywood Hills. Dann lässt er von einem Wissenschaftler sein Kostüm aufmöbeln und zieht seinen Racheplan durch …
So reizvoll das neue Setting für Batman auch erscheinen mag, leider macht Stan Lee nichts Interessantes draus. Auf 43 Seiten rast er im Eilverfahren durch den Plot, um alles zu erzählen, und gerade da, wo man denkt, jetzt geht es endlich los, ist es schon vorbei. Die Charaktere sind oberflächlich, der Schurke ein eindimensionaler Haudrauf und Tyrann, der seine Angebetete umbringen lassen will, wenn sie ihn nicht heiratet. Die Tatsache, dass der Held schwarz ist, spielt kaum eine Rolle. Hier geht es nicht um Rassenfragen oder Milieustudien. Hier geht es nur darum, dass Batman mal etwas anders ist. Was das angeht, wird das Heft seinem Anspruch gerecht. Wayne weist hier auffallend viele Parallelen zu Peter Parker alias Spider-Man auf. Aber leider bleibt die Fantasie sonst auf der Strecke.
Immerhin überzeugen hier die starken Zeichnungen von Altmeister Joe Kubert. Hier sieht man eine der seltenen Gelegenheiten, bei denen er Batman gezeichnet hat – auch wenn es hier nicht der „wahre“ Batman ist.

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Danke für die review. Hab den Comic nie gelesen, warum auch? Allein die Tatsache, dass Batman hier rein zufällig schwarz ist, hat mich schon abgeschreckt. Das wirkt einfach nur unnötig und erzwungen. Und diese Wrestler Sache riecht für mich doch sehr nach der origin von Spider-Man. Man darf doch ernsthaft bezweifeln, dass „The Man“ tatsächlich einen solchen Plot verzapft hätte, wenn er damals tatsächlich als erster die Idee gehabt hätte, Batman zu kreieren. Für mich riecht das doch sehr nach Geldmacherei und sonst nach net viel. Schade. –
Excelsior!
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