Mind Bomb: Batman gegen Joker und Zur-En-Arrh

DC Comics

Titel: Mind Bomb

Autor/Zeichner: Chip Zdarsky/Jorge Jimenez u.a.

Erschienen: 2023 (Batman #139-141), Hardcover/Paperback 2024 (The Joker Year One)


„I’m more than Batman.“

Nach dem „Gotham War“ sucht Batman (schon wieder!) den Joker, um ihn aufzuhalten. Diesmal aber wirklich! Zum angeblich allerletzten Mal … Lange muss er nicht suchen, denn der Joker hat bei seinem nächsten Mord am Tatort etliche Hinweise hinterlassen: Der Schurke hat Bruce Waynes Lehrerin aus Paris, Lucie Chesson alias The Gray Shadow, entführt (siehe Batman: The Knight). Die Spur führt in das Haus einer toten Spielzeugfabrikantin. Dieses ist voller tödlicher Puppen. Der Joker bereitet sich auf ein Duell vor – und zwar gegen den richtigen Batman: Zur-En-Arrh!

Aber davon gibt es nicht nur einen: Während Batman sich mit dem Joker prügelt, tritt er im Kopf gegen ein ganzes Multiversum von Zur-En-Arrhs an. Die wollen Batman überreden, sich ihm anzuschließen, um seine Arbeit zu vollenden: eine Welt ohne Verbrechen. Doch das bedeutet Tyrannei und den Verlust der Menschlichkeit.

Zur-En-Arrh als Multiversum

Ach ja, das Multiversum! Sind wir dessen nicht langsam müde? Ich schon. Zdarsky hat es bereits in The Bat-Man of Gotham bemüht. Nun bietet es wieder mal die Möglichkeit, einen Haufen klassischer Batmans zu zeigen: von Adam West über Michael Keaton bis hin zu Frank Millers Dark Knight und anderen Elseworlds-Versionen. Wer alle erkennt, ist ein wahrer Batman-Fan und wer auch noch alle anderen Anspielungen versteht, ist ein wahrer Nerd (z.B. ein Killing-Joke-Zitat, wenn der Joker auf einem Puppenberg thront). Jorge Jimenez versteht es meisterhaft, die Stile seiner Vorgänger zu imitieren, besonders bei Miller. Doch Autor Chip Zdarsky reiht einfach nur plump Zitate aneinander.

Zu allem Überfluss macht Batman auch noch den Bane-Move aus Knightfall und bricht dem Joker das Rückgrat, indem er ihn übers Knie legt. Und wenn Zdarsky nichts mehr zu zitieren hat, gehen ihm völlig die Ideen aus und er lässt Batman erneut gegen einen Failsafe-Roboter, diesmal in der Zur-En-Arrh-Version, kämpfen. Das mag noch so rasant und dynamisch inszeniert sein, es wirkt wie ein müder Abklatsch. Immerhin trösten wir uns mit einer schönen Pointe: Batman erkennt, dass er seine wahre Stärke nicht aus seiner Rolle und seinen Fähigkeiten, sondern seiner Menschlichkeit bezieht. Nicht ganz neu, aber etwas ganz Neues wäre wohl auch zu viel verlangt von diesem Autor.

Die Story „Mind Bomb“ soll überleiten zu Jokers Year One, das im selben Band enthalten ist (und das ich bereits besprochen habe). Außerdem gibt es noch eine Back-up-Story über Vandal Savage, der im Gotham War mitgemischt hat und auch bei Gotham Nocturne (Detective Comics) eine Rolle spielt.

Leider überzeugt mich Zdarksys Batman-Run wegen der fehlenden Originalität bisher nur wenig. Es ärgert mich mittlerweile, dass er mit diesem Dauerrecycling und den plattesten Dialogen („It ends now!“) durchkommt. Und auch wenn ich es schon oft geschrieben habe: Ich würde es sehr begrüßen, den Joker mal eine Weile ruhen zu lassen. Zdarksy werden wir leider nicht so bald los.

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