Wrath: Die Rückkehr des Cop-Killers

DC Comics

Titel: The Wrath (dt. Dunkles Spiegelbild)

Autor/Zeichner: Tony Bedard/Rags Morales

Erschienen: 2008 (Batman Confidential #13-16), Paperback 2009, dt. Eaglemoss Collection 2021

Erinnern wir uns zurück an das Jahr 1984. Im Batman Special tauchte ein neuer Schurke namens Wrath auf, eine Art Anti-Batman, der sich für den Tod seiner Eltern rächte, indem er Polizisten ermordete. Damit trainierte er für sein Hauptziel: James Gordon, der damals als Anfänger Wraths Eltern in Notwehr erschoss. Der Schurke starb beim Kampf mit Batman. 24 Jahre später taucht er wieder auf, in der Serie Batman Confidential. Wieder hat er es auf Polizisten abgesehen, wieder verübt er Anschläge auf James Gordon. Aber wie hat Wrath einen Sturz und das Feuer überlebt? Oder handelt es sich etwa um einen Nachahmer?

ACHTUNG: SPOILER!

Ja, es ist ein Nachahmer. Genauer gesagt, ein Sidekick, den Wrath ausgebildet (und misshandelt) hat. Dieser will nun das Werk seines Meisters vollenden. Passenderweise bekommt Batman Unterstützung von seinem ehemaligen Sidekick, der sich neuerdings als Nightwing emanzipiert hat. In alter Tradition verweigert Batman zunächst die Hilfe, Dick Grayson ignoriert das, bringt sich in Gefahr, doch am Ende bilden sie wieder ein gutes Team und werden relativ einfach mit ihrem Gegner fertig. (Zwei gegen einen ist auch etwas unfair.)

DC Comics

Rags Morales zeichnet diesen Vierteiler wie immer mit meisterhafter Präzision, es macht Spaß, sich die Actionsequenzen anzuschauen. Doch ansonsten bleibt das Lesevergnügen eher durchschnittlich und routiniert. Der neue Wrath ist zwar ein meisterhafter Kämpfer und Superkiller, aber dann doch ziemlich unfähig, sein Ziel zu töten. Außerdem erregt er als schieß- und rachsüchtiger Quasi-Klon des Originals weder Sympathie noch Empathie, sondern erscheint als arroganter Jammerlappen, den man möglichst schnell hinter Gittern sehen möchte. Das ist schade, denn Wrath ist ein Charakter, aus dem man mehr hätte machen können, aber er kommt leider bei seinem ersten Auftritt viel zu kurz und auch die dritte Storyline (in The New 52) schöpft das Potenzial nicht aus.

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